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25 Jahre Therese-Stählin-Haus |
Für Betroffene beinahe eine Selbstverständlichkeit ist die Tatsache, dass das Therese-Stählin-Haus in Maroldsweisach erste Anlaufstelle für jene ist, die einen Tagespflegeplatz oder stationären Pflegeplatz benötigen. Dass diese Einrichtung bereits ein Vierteljahrhundert besteht, ist so manchem gar nicht bewusst. Grund für eine Rückschau auf 25 Jahre Therese-Stählin-Haus. Im Februar des Jahres 1989 äußert der damalige Ortspfarrer Helmut Kastner in der Jahresversammlung des Diakonievereins Sozialstation Maroldsweisach, dessen Vorsitzender er war, den Vorschlag, in unmittelbarer Nähe zur Kirche ein Gemeindehaus einzurichten – die Arche. Die Kirchengemeinde bietet dem Diakonieverein den ehemaligen Kindergarten in der Zeilbergsiedlung zum Kauf an. Die frühere Wohnung der Kindergartenleitung war bereits von der Evangelischen Sozialstation angemietet. Kindergarten wird Sozialstation mit Pflegeplätzen Neben der Sozialstation sind die Geschäftsstelle des Diakonischen Werkes Haßberge mit dem sozialen Beratungsdienst im Gebäude vorgesehen, eine Pflegestation und eine Dienstwohnung. Das Vorhaben wird auf mehr als eine Million Mark kalkuliert. Im Frühjahr des nächsten Jahres beschließt der Diakonieverein den Kauf des alten Kindergartens. Man hat vor, in naher Zukunft einen Anbau für eine Kurzzeitpflegestation als Ergänzung zur Sozialstation zu errichten. Das Gebäude kostete den Verein 80 000 Mark. Das Diakonische Werk Bayern gewährte 15 000 Mark Zuschuss. Die Baukosten der neuen Kurzzeitpflegestation belaufen sich auf knapp drei Millionen Mark, wobei die Verantwortlichen auf Zuschüsse hoffen. In der Kurzzeitpflegeeinrichtung sind zwei Tagespflegeplätze sowie acht Kurzzeitpflegeplätze vorgesehen. Betreiber der Einrichtung ist das Diakonische Werk Haßberge. Die für Oktober geplante Grundsteinlegung fand wegen Problemen mit Zuschüssen zwar erst Anfang Dezember statt. Die Einweihung des neuen Gebäudes als Kurzzeit- und Tagespflegestation, das inzwischen den Namen Therese-Stählin-Haus trägt, erfolgte aber vor genau 25 Jahren, am 3. März 1996. Ein 2015 begonnener Anbau ermöglicht den Ausbau der Einrichtung Die Kurzzeitpflege war von Anfang an gut ausgelastet, so dass man Erweiterungen ins Auge fasste. Als die Geschäftsstelle des Diakonischen Werkes Haßberge 1999 in die ehemalige Alte Post in Maroldsweisach umzog, wurden die Büroräume im Therese-Stählin-Haus zu Pflegeplätzen umgebaut. Bald entstand der Wunsch nach stationären Dauerpflegeplätzen. Verwirklicht wurden sie 2008. Die Kurzzeitpflege blieb im Haus, nachdem zwischenzeitlich die Verlegung nach Ebern ins dortige Krankenhaus im Gespräch war. Pläne für einen Anbau am Therese -Stählin-Haus gab es bereits 2011, als Pfarrer Wolfgang Scheidel Diakoniebeauftragter wurde. Der Spatenstich erfolgte aber erst 2015. Ein Jahr später war der Anbau fertig. Tagespflege, Kurzzeitpflege und Dauerplätze für 18 Bewohner Das Therese-Stählin-Haus bietet heute Pflege und Betreuung für bis zu 18 Bewohner. Neben der vollstationären Dauerpflege hält es zusätzlich vier Plätze für Tagespflege vor und stellt daneben Kurzzeitpflegeplätze zur Verfügung. In der jetzigen Pandemiezeit ist das Therese-Stählin-Haus die einzige Einrichtung im Landkreis, die zuverlässig Kurzzeitpflegeplätze bereitstellt. Das sei nur möglich, wenn sich die Bewohner wohlfühlen und die Mitarbeitenden entsprechend engagieren. Beides treffe uneingeschränkt zu, so die Einschätzung von Pfarrer Wolfgang Scheidel aus dem geschäftsführenden Vorstand des Diakonischen Werkes Haßberge: „Mit Heimleiterin Christine Deininger und Pflegedienstleiterin Erika Jünger haben wir ein kongeniales Leitungsteam. Zudem erleben wir immer wieder, dass neue Bewohnerinnen und Bewohner Kraft, Zuversicht, Zufriedenheit und eine verbesserte gesundheitliche Verfassung gewinnen, sowie fröhlich und zufrieden in der Hausgemeinschaft leben.“ Über einen Dankgottesdienst aus Anlass des Jubiläums des Theres-Stählin-Hauses will man sich erst Gedanken machen, wenn wieder ohne Einschränkungen gefeiert werden darf. Text und Bild: Jens Fertinger |